Zirkow, Rügen

Zirkow ist ein kleiner Ort im Osten der Insel Rügen - Die Wurzeln des Dorfes gehen bis weit in die slawische Besiedlungszeit zurück. Unter dem Namen "Sirakov", was so viel wie "Ort des Siraks" bedeutet, war die Gemeinde schon damals eine Art Verkehrsknotenpunkt im Osten. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist im 14. Jahrhundert zu finden, als der Diplomat Henning von Putbus 23 einen Teil des Dorfes an das Kloster von Bergen 148 verkaufte. Anno 1532 teilte man das Dorf unter mehreren Besitzern auf: So hatten die Familien von Putbus 23 und Wusseken sowie das Kloster Bergen 148 jeweils einen Anteil an dem Ort. Damals befanden sich in Zirkow 16 bewohnte Häuser und eine Mühle. Anno 1867 hatte sich das Dorf weiterentwickelt, bei einer statistischen Erhebung aus dieser Zeit zählte man 34 Häuser und 371 Einwohner.

Heute wohnen um die 700 Menschen in Zirkow, die vor allem vom Tourismus und der Landwirtschaft leben. Der kleine Ort ist an einem Verkehrsknotenpunkt gelegen, sodass die Besucher von hier aus Mönchgut, Binz und das Jagdschloss Granitz 74 gut erreichen können.

Historische Geräte und Maschinen im Museumshof

Im Zirkower Dorfkern sind noch einige Fachwerkhäuser erhalten geblieben, die von den Besuchern bewundert werden können. Wenn man mehr über die Geschichte des Ortes und die Zukunft der Landwirtschaft erfahren möchte, so sollte man unbedingt den Museumshof besuchen: Hier kann man anhand der zahlreichen Exponate die Lebensweise der Bauern nachvollziehen. Unter anderem werden Gerätschaften, Werkzeuge und Arbeitsutensilien gezeigt, welche die Landwirte bei ihrer schweren Arbeit entlasteten. In Zirkow 157 wurde zudem ein historisches Rügenhaus eingerichtet, in dem die Gemeindeinformation und eine Bildungsstätte untergebracht sind.

Die Zirkower Johanniskirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und präsentiert sich als ein solider Backsteinbau. Bei einer im Jahr 1948 stattfindenden Restaurierung legte man spätgotische Gewölbemalereien frei, die möglicherweise aus der Erbauungszeit der Kirche stammen. Die schönen und sehenswerten Elemente des Gotteshauses sind neben der neugotischen Orgel die aus dem Jahr 1630 stammenden Kronleuchter. Auf dem Friedhof der Kirche findet man zudem zahlreiche Grabplatten von dem 17. bis zum 19. Jahrhundert.

Fürst Wilhelm Malte I. legte zudem zwischen den Orten Zirkow 157 und Kiekut eine fast drei Kilometer lange Rotbuchenallee an, die heute ein Naturdenkmal und somit für den Autoverkehr gesperrt ist. Ein Spaziergang entlang der mächtigen Bäume ist zu jeder Jahreszeit eine wahre Freude!