Rambin, Rügen

Wenn man nach dem Überqueren des Rügendammes weiter auf der Bundesstraße 96 fährt, gelangt man nach kurzer Zeit in das kleine und idyllische Örtchen Rambin.

Der heutige Ort Rambin war ehemals ein slawisches Dorf namens Rabyn – bis dato zeugen die sehenswerten Kirchen und Klöster aus dem 14. Jahrhundert von der tiefen Gläubigkeit der Rüganer. Zu den Besitzern von Rambin gehörten damals zum Beispiel der Herzog von Pommern, das Kloster St. Jürgens  3  und das Pastorat.

Die St.-Johannis-Kirche von Rambin

Die aus roten Ziegelsteinen bestehende St.-Johannis-Kirche wurde am Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut und war somit die Grundlage für die lange Tradition der Kirchengeschichte des Dorfes. Im Inneren der Kirche sind noch ein aus Kalkstein gefertigtes Taufbecken sowie ein Triumphkreuz aus den Gründerjahren der Kirche erhalten. Ein Ausbau des Gotteshauses wurde im 17. Jahrhundert in Angriff genommen: Die St.-Johannis-Kirche wurde mit einem hölzernen Dachgewölbe überspannt und an den Wänden entstanden herrliche barocke Fresken. Diese Wandmalereien entdeckte man erst während umfangreicher Restaurierungsarbeiten im 19. Jahrhundert wieder.

Heute ist das Kloster ein Altersheim

Am Rande des Ortes Rambin  1  befindet sich in Richtung des Dorfes Samtens 153 ein weiteres Zeugnis aus der Vergangenheit: Das ehemalige Kloster St. Jürgens, welches anno 1334 vom Stralsunder Ratsherr Godeke von Wickede gestiftet wurde, liegt hier in einem der Öffentlichkeit zugänglichen Park. Ursprünglich wollte der Ratsherr in den ehrwürdigen Gemäuern die Leprakranken und die Armen unterbringen – das Gebäude sollte als so genanntes Siechenhaus dienen. Bis ins Jahr 1799 hinein erfüllte das Kloster diese Funktion auch, doch dann wurde es zu einem Altersheim umgebaut. Als einziger, ursprünglicher Bestandteil des Klosters existiert heute nur noch die kleine gotische Kapelle - die anderen Gebäude stammen alle aus dem 19. Jahrhundert.

Der so genannte Erste Rügensche Kunstverein, welcher die historischen Klostergebäude heute nutzt, zeigt hier sehenswerte temporäre Ausstellungen. Der historische Ortskern von Rambin  1  wird durch das alte Pfarrhaus, das Pfarrwitwenhaus, das Küsterhaus und das alte Tagelöhnerhaus gebildet. Das Küsterhaus wurde anno 1823 erbaut und bis ins Jahr 1952 als Lehrer- und Küsterwohnung genutzt. Heute ist das Gebäude im privaten Besitz.

Alter Traktor in der Museumsscheune Rambin

Im Dorf befindet sich auch die Museumsscheune Rambin: Hier werden Bilder und Zeugnisse zur Entstehung des Ortes gezeigt. Unter anderem kann der interessierte Besucher auch imposante Landmaschinen und Werkzeuge aus den 1930er Jahren begutachten.

Zirka drei Kilometer außerhalb des Dorfes findet man - etwas südlich der Bundesstraße 96 - bronzezeitliche Hügelgräber, die so genannten "Neun Berge". Diese enorm großen Begräbnisstätten zeugen von der langen Geschichte der wunderschönen Insel Rügen.