Göhren, Rügen

Göhren befindet sich am östlichsten Punkt von Rügen

Der Ort wurde anno 1165 erstmals urkundlich erwähnt

Das größte Ostseebad der Halbinsel Mönchgut ist Göhren: Wegen der guten Umwelt- und Naturgegebenheiten konnte am östlichsten Punkt von Rügen eines der bekanntesten und beliebtesten Ostseebäder entstehen. Die Landzunge Nordperd ragt hier tief ins Meer hinein und beschert Göhren einen sieben Kilometer langen Strand.

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Die Stadt Göhren vor dem Tourismus

Anno 1165 wird das Städtchen Göhren das erste Mal urkundlich erwähnt. Der ehemals slawische Ort Gora (Berg) gehörte bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts dem Zisterzienserkloster Eldena bei Greifswald. Bis zum Einsetzen der Bäderkultur war Göhren die Heimat von Fischern und Lotsen. Durch die Anbindung an den Bahnverkehr fand ab anno 1899 der rasante Wandel zum Ostseebad statt.

Der Strand von Göhren ist für Familien geeignet

Im Jahr 1909 erbaute man zudem am Südstrand der Landzunge Nordperd eine 1.000 Meter lange Landungsbrücke, die aber bereits im Jahr 1924 von treibenden Eisschollen zerstört wurde. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Göhren zu einem der beliebtesten Urlaubsziele auf Rügen. Damit der Ort wieder vom Schiffsverkehr profitieren konnte, errichtete man anno 1992 eine neue Seebrücke 50, die jedoch nur 280 Meter lang ist.

Die Strandpromenade von Göhren

Am Nordstrand von Göhren kann man entspannt und gemütlich auf der Strandpromenade entlang schlendern und dabei einen Blick auf das bunte Treiben am Strand werfen. Im nördlichen Teil von Göhren befindet sich auch der Bahnhof und ein schöner Kurpark, in dem die so genannte Konzertmuschel steht: Hier finden Veranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen und Feste statt.

Entspannende Stunden an der Küste von Göhren

Unmittelbar vor der Nordküste ragt zudem ein 1.600 Tonnen schwerer Findling aus dem Wasser. Der Buskam - dies ist die slawische Bezeichnung für Gottesstein – befindet sich 300 Meter von der Küste entfernt im Meer und seine glatte Oberfläche bietet Platz für mehrere Personen. Der Granitkoloss ist der größte Findling von Deutschland.

Der ursprüngliche Ortskern von Göhren mit den Villen aus den Goldenen 1920er Jahren wurde zum Teil unter Denkmalschutz gestellt – so will man die einzigartige und kunstvolle Gestaltung der Gebäude erhalten. In der Stadtmitte befinden sich auch drei sehenswerte Museen.

Das Heimatmuseum 136 stellt die Besiedlungsgeschichte von Göhren 59 und die Entwicklung zum Ostseebad anschaulich dar. Zudem werden in dem Museum, das sich in einer rohrgedeckten Bauernkate befindet, auch die alten Trachten und Möbel der Einheimischen gezeigt.

Ein Museumshof in Göhren

In der unmittelbaren Nähe des Heimatmuseums ist der Museumshof 61 zu finden: Dieser aus einem Wohnhaus, einem Stall und einem Geräteschuppen bestehende Gebäudekomplex ist das Sinnbild für einen typischen Bauernhof des 19.Jahrhunderts. Die alten landwirtschaftlichen Geräte und anderen Gebrauchsgegenstände der ehemaligen Bewohner lassen die Szenerie noch wirklicher erscheinen.

Schlendert man nun die Thiessower Straße entlang, gelangt man schnell zu einem weiteren Museumsgebäude – dem so genannten Rookhuus. Das "Rauchhaus" ist ein im 18. Jahrhundert erbautes Hallenhaus, in dem die Bauern damals mit ihrem Vieh unter einem Dach lebten. Rauchhaus bedeutet aber auch, dass es keinen separaten Abzug für den Rauch des Kaminfeuers gab. Der Qualm suchte sich seinen Weg selbst und entwich schließlich durch die Ritzen des Daches.

Das Museumsschiff Luise liegt am Südstrand von Göhren 59. Der Motorsegler wurde anno 1977 an Land gebracht und zu einem Museumsschiff umgestaltet. Erbaut wurde das Boot im Jahr 1906 in den Niederlanden – es war ein für seine Zeit typisches Küstenschiff, welches Waren in den seichten Küstenregionen transportierte. An Bord der Luise kann man zahlreiche Instrumente und Ausstattungsgegenstände der ehemaligen Besatzung besichtigen – so erhält man ein realistisches Bild vom Leben auf dem Schiff.

Die evangelische Kirche von Göhren

Die evangelische Kirche von Göhren 59 wurde anno 1930 erbaut und war die Nachfolgerin einer provisorischen Waldkirche. Der imposante Doppelturm des evangelischen Gotteshauses orientiert sich an mittelalterlichen Vorbildern.

Die St.-Katharinen-Kirche von Middelhagen wurde anno 1455 erbaut

Obwohl Middelhagen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts im Schatten des Ostseebades Göhren 59 stand, gilt es als eigentlicher Hauptort der Halbinsel Mönchgut. Wie die meisten Orte auf der Halbinsel gehörte auch Middelhagen zum Kloster Eldena in Greifswald. Im Zentrum des neu entstandenen Dorfs Hagen erbaute man anno 1302 eine einfache Kapelle. Rund 150 Jahre später bildete dieses Bethaus den Chorraum für die im Jahr 1455 errichtete St.-Katharinen-Kirche. Der Turm des Gotteshauses wurde erst wesentlich später angefügt, da man zunächst nur turmlose Bauten errichtete. Auf dem Friedhof der St.-Katharinen-Kirche sind zwei aus den Jahren 1666 und 1769 stammende Grabplatten zu finden.

In der Nähe des Gotteshauses stehen auch andere sehenswerte Gebäude des Ortes, wie zum Beispiel die alte Schule, die Töpferei und der Landgasthof, in dem schon die Zisterziensermönche einkehrten. Das alte Schulhaus wurde anno 1825 erbaut und beheimatete nicht nur eine einklassigen Schule, sondern bot zudem dem Küster, der auch das Amt des Lehrers innehatte, Wohnraum. Über 160 Jahre lang gingen die Schüler aus Middelhagen und Umgebung hier zur Schule. Erst anno 1986 wurde das Gebäude zu einem Schulmuseum 66 umgestaltet, in dem sich auch heute noch die alte Schulstube mit ihren Bänken sowie Schrift- und Bildtafeln des Lehrers befinden. Im Sommer kann man sogar an einer historischen Unterrichtsstunde teilnehmen.

Das Schulmuseum Middelhagen 65 ist ein Museum zur pädagogischen Entwicklungsgeschichte auf Mönchgut, einer Halbinsel der Insel Rügen, in Middelhagen 65. Es liegt im Ortszentrum neben der St.-Katharinen-Kirche und gegenüber dem alten Krug. Es wurde am 1. August 1986 im ehemaligen Küsterhaus eröffnet.

1747 wurde der Vorgängerbau des heutigen Küsterhauses erstmals in einem Aktenvermerk erwähnt. Es war ein schornsteinloses Rauchhaus 62, typisch für die damaligen örtlichen Bauern- und Fischerhäuser. Um 1825 wurde dann das bis heute erhaltene Gebäude errichtet. Zur Wahrnehmung seiner Amtsgeschäfte benutzte auch der Pfarrer aus Middelhagen 65 dieses Haus, bis dann im Ort selbst das Pfarrhaus errichtet wurde.

Im Museum sieht man einen Unterrichtsraum einer Einklassenschule, in dem bis zu 60 Kinder (noch 1946) von der 1. bis zur 8. Klasse unterrichtet wurden. Die Kinder von 6 bis 14 Jahren waren so in einem einzigen Raum untergebracht. Noch Ende des 19. Jahrhunderts war der Unterrichtsstoff so vorrangig auf Schreiben, Rechnen und Lesen (meist des Katechismus und Gesangsbuchs) sowie Religion beschränkt.

Bis 1962 befand sich in diesem Küsterhaus die einklassige Zubringerschule – zu der Zeit aber schon begrenzt auf die Klassen 1 bis 4 – für die inzwischen errichtete Zentralschule Mönchgut, die an der Straße nach Gager lag.

Im Unterrichtsraum sind Wandrollbilder, Leselerntafeln, die Rechenmaschine "Abakus" und präparierte Tiere als Unterrichtsmittel der damaligen Zeit zu sehen.

Neben der Schulstube war es auch üblich, dass sich dort zugleich die Wohnung des Küsters, Kantors und Dorfschullehrers mit Wohn-, Schlaf-, Amtszimmer, dem Studierzimmer und der Küche befanden. So ist es auch jetzt noch im Museum zu besichtigen.

Leckere Fischgerichte in Lobbe

Lobbe befindet sich im südlichen Teil der Halbinsel Mönchgut. In dem kleinen Ort befinden sich einige Pensionen und Hotels – Durch die idyllische Lage am Ufer des Großen Lobber Sees und der Ostsee kann man von hier aus ideal Bootsausflüge starten. In Lobbe selbst befindet sich auch der traditionelle Fischerstrand, an dem die Fischerboote an Land gezogen werden. Empfehlenswert ist ein Besuch der kleinen Fischlokale des Ortes, denn die regionalen Spezialitäten schmecken hier besonders gut.