Nationalpark Jasmund, Rügen

Kleinster Nationalpark von Deutschland: Der 3.000 Hektar große Jasmund

Der Nationalpark Jasmund ist mit rund 3.000 Hektar Fläche der kleinste Nationalpark Deutschlands. Innerhalb dieser wunderschönen Naturlandschaft befindet sich das 2.400 Hektar große Waldgebiet Stubnitz und der 162 Meter hohe Piekberg, seines Zeichens die höchste Erhebung auf Rügen.

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Wer Ruhe und Entspannung sucht, der ist auf diesem herrlichen Flecken Natur genau richtig: Die zahlreichen Bäume und das gedämpfte Licht lassen die Stubnitz wie einen Märchenwald erscheinen. Das unbestrittene Wahrzeichen des Nationalparks Jasmund sind aber die berühmten Kreidefelsen. Um diese vor dem Verfall zu bewahren wurde die Stubnitz schon anno 1929 zum Naturschutzgebiet erklärt. Die Schönheit der Natur kann man auf mehreren Wanderwegen erkunden, denn der Autoverkehr ist in diesem Gebiet nur beschränkt zugelassen.

Einer der bekanntesten und schönsten Wanderwege ist der Hochuferweg, der an mehreren Aussichtspunkten vorbeiführt und den Wanderern faszinierende Ausblicke auf die Felsen eröffnet. An einigen Stellen sind die Pfade und Wege durch Holzplanken und Holzgeländer ausgebessert, damit man immer sicher laufen kann.

Die Kreidefelsen sind das markante Wahrzeichen des Nationalparks

Am Strand des Jasmund-Nationalparks

Die bekanntesten Aussichtspunkte im Nationalpark Jasmund sind der Königsstuhl 85 und die Wissower Klinken. Der Name des Königsstuhls ist auf eine Sage zurück zu führen, in der es heißt, dass derjenige König wird, dem es gelingt, den Gipfel der Klippe von der Seeseite aus zu erreichen.

Wer des Wanderns müde ist und die Kreidefelsen lieber aus einer anderen Perspektive betrachten möchte, der sollte eine der unzähligen Schiffsfahrten zu den Kreidefelsen buchen.

Auch Maler ließen sich von den Felsen inspirieren: So erlangte unter anderem Caspar David Friedrich mit seinen Bildern von den Kreidefelsen großen Ruhm. Noch heute streiten sich die Experten, welche Felsen der Maler auf seinem Bild verewigte. Ist es nun der Königsstuhl 85 oder doch die Wissower Klinken? Fakt ist, dass die Witterung einen Teil der Felsen abgetragen hat und der Beweis wahrscheinlich für immer von der Natur zerstört wurde. Die Bilder von Caspar David Friedrich zeigen, welche Faszination schon im frühen 18. Jahrhundert von dem Naturgebiet auf der Halbinsel Jasmund ausging.

Etwas weiter landeinwärts kann man einige interessante Naturphänomene entdecken: In den Hochmooren haben seltene Pflanzenarten und Tiere eine ruhige Heimat gefunden. Eine Vielzahl von Hügelgräbern zeugt zudem von der langen Historie der Insel und ihrer Besiedlung.

Bekanntheit erlangte auch der so genannte Herthasee im Gebiet der Stubbenkammer, in dessen Umgebung noch die Reste eines slawischen Burgwalls zu erkennen sind. Die Legende erzählt, dass hier einst die germanische Göttin Hertha badete und danach alle ihre Diener umbrachte, damit bloß keine Beobachtungen nach außen gelangten.

An dem Ausblickspunkt Victoria-Sicht

Nach der germanischen Göttin benannt: Der Herthasee

Gut ausgebauter Wanderweg im Jasmund Nationalpark

Der Königsstuhl ist mit 118 der berühmteste Kreidefelsvorsprung der Stubbenkammer im Nationalpark Jasmund 84 auf der Ostseeinsel Rügen.

Über einen insgesamt etwa 11 km langen Hochuferweg, der von Sassnitz 76 bis nach Lohme 86 führt, oder vom 3 km entfernten Großparkplatz in Hagen (Ortsteil der Gemeinde Lohme) erreicht man das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl, in dessen eingezäuntes Gelände der Königsstuhl im Jahr 2004 einbezogen wurde. Das heißt, der Königsstuhl ist Bestandteil der kostenpflichtigen Ausstellung. Die schmalen aber wuchtigen Granitstufen, die zu dem 200 m² großen Plateau auf dem Königsstuhl führen, liegen direkt über einem vermutlich bronzezeitlichen Hügelgrab. Von dem Plateau bietet sich ein weitläufiger Ausblick auf die Ostsee. Den Königsstuhl selbst betrachtet man besser von der etwas südlicher gelegenen Victoria-Sicht.

Der Name Königsstuhl wird auf ein Ereignis im Jahre 1715 zurückgeführt, bei dem der schwedische König Karl XII. von dieser Stelle ein Seegefecht gegen die Dänen geleitet haben soll und sich dafür einen Sessel aufstellen ließ.

Einer Sage zufolge soll der Name allerdings daher kommen, dass in alter Zeit derjenige zum König gewählt wurde, dem es als Erstem gelang, von der Seeseite aus den Kreidefelsen zu erklimmen und sich auf den oben aufgestellten Stuhl zu setzen.

Weblinks

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