Schaprode, Rügen

Gepflegte Häuser in dem Dorf Schaprode

Obwohl das Dorf Schaprode manchmal nur spöttisch "Parkplatz der Insel Hiddensee 130" genannt wird, hat auch der kleine Ort im Westen der Insel Rügen einiges an Reizen und Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Unterkünfte nahe Schaprode

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Aufgrund der Lage im Westen der Insel Rügen war die Gegend rund um Schaprode besonders für den Schiffsverkehr von Interesse. So ist es nicht verwunderlich, dass sich das Dörfchen im 18. Jahrhundert zu einem der bedeutensten Häfen des Eilandes entwickelte.

Schon vor der Besiedlung des Ortes landeten rund um Schaprode dänische Truppen, welche die Insel von hier aus eroberten und die Slawen vertrieben. Das eigentliche Schaprode wurde anno 1183 gegründet und gehört somit zu den ältesten Besiedlungen der Insel Rügen. Lange Zeit bestimmten der Fischfang und der Handel die Geschichte des Ortes – natürlich hatten auch die jeweiligen Besatzungsmächte einen großen Einfluss auf die Geschicke von Schaprode. So folgten den Dänen nur wenig später die Schweden, welche die Gegend rund um Schaprode als militärisch wichtiges Gebiet ansahen.

So errichtete man am Stolper Haken, der kürzesten Verbindung zwischen Hiddensee 130 und Rügen, die so genannte Schwedenschanze, mit deren Hilfe der Schiffsverkehr während der Nordischen Kriege nach Stralsund 164 kontrolliert wurde.

Erlangte im 18. Jhd. Bedeutung: Der Hafen von Schaprode

Im Hafen starten geführte Bootstouren

Segelboot im Hafen von Schaprode mit Blick auf Hiddensee

Ein weiteres Zeugnis der langen Geschichte des Dorfes ist der am Ortseingang gelegene Gedenkstein Mordwange, welcher die Ermordung des Ritters von Platen bezeugt. Die Familie von Platen lebte bis ins 19. Jahrhundert auf dem nahe gelegenen Gut Granskevitz. Das Anwesen ist als einziges Gut von Rügen mit mächtigen Wällen und Gräben geschützt.

Die wohl schönsten Plätze von Schaprode sind der Yachthafen, die Kirche und der lange Sandstrand, der in dieser Qualität im Westen von Rügen eher selten vertreten ist. In dem beschaulichen Yachthafen gibt es zahlreiche Liegeplätze für Freizeitskipper, die ihr Boot in Schaprode reinigen möchten. Im Hafen 173 selbst hat man natürlich auch die Möglichkeit, Boote auszuleihen oder Schiffstouren zu unternehmen.

In Schaprode befindet sich zudem die drittälteste Kirche der Insel Rügen: Der erste Kirchenbau stammt von der Zeit zu Anfang des 13. Jahrhunderts. Dieses Gotteshaus wurde jedoch im 15. Jahrhundert weitestgehend abgerissen; nur den Chor und einen Teil der Ostwand integrierte man in den Neubau. Einige Teile der Inneneinrichtung der St.-Johannis-Kirche von Schaprode – unter anderem die Kanzel und der Beichtstuhl – wurden von dem damals auf Rügen bekannten Bildschnitzer Hans Broder und dem Maler Franz Rose angefertigt.

Ein besonders schönes Element der aus Backsteinen errichteten Kirche sind die bunten Fenster: Die Glasscheiben zeigen Bilder von Schiffen. Der Altaraufsatz ist hingegen mit Szenen aus dem Leben Christi verziert und im barocken Stil des 18. Jahrhunderts gehalten.

Das Dorf Trent liegt im Nordwesten von Rügen in der Nähe der Gemeinde Schaprode 121. Die erste urkundliche Erwähnung von Trent fand im Jahr 1311 statt – damals noch unter dem Namen "Turent". Besonders sehenswert ist die schöne Trenter Landschaft und die schon anno 1318 erbaute St.-Katharinen-Kirche. Im Laufe der Zeit wurden an dem Gotteshaus zahlreiche bauliche Veränderungen vorgenommen: Das Langhaus integrierte man im 15. Jahrhundert als gotische Halle in den Bau, während die kunstvolle Haube des Dachturmes erst anno 1602 angefügt wurde. Der Barockaltar von 1752 und der gartenlaubenartige Beichtstuhl von 1754 sind die schönsten Einrichtungsgegenstände der Kirche.

Am Ortseingang von Trent befindet sich zudem eine eindrucksvolle alte Mühle, die den Besucher auf die lange Geschichte des Ortes hinweist. In den nahe gelegenen Orten Libnitz und Zubzow kann man außerdem zahlreiche schöne Herrenhäuser bestaunen. Eines der ältesten Herrenhäuser Rügens befindet sich in Venz, dem Nachbarort von Trent. Das Gebäude wurde im 16. Jahrhundert im Auftrag von Georg von Platen errichtet – die von Platens waren eine der bekanntesten und einflussreichsten Rügener Familien.