Sagard, Rügen

Weite Naturlandschaften rund um Sagard

Der Ort Sagard kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn er wurde bereits anno 1250 erstmals urkundlich erwähnt – damals noch im Zusammenhang mit der "eglesia de Zagarde", der Kirche des Dorfes. Mitte des 16. Jahrhunderts begann eine intensive Besiedlung der Insel Rügen und Sagard bestand zu diesem Zeitpunkt aus über 50 Häusern. Die folgenden Jahrhunderte waren von Krieg und Besatzungen geprägt.

Ende des 18. Jahrhunderts zählte man in Sagard rund 1.500 Einwohner. Zu diesem Zeitpunkt entdeckte man in Sagard eine eisenhaltige Quelle, die der Ursprung für die Gründung einer Brunnen-, Bade- und Vergnügungsanstalt werden sollte. Durch den Bau von Straßen in die Orte Sassnitz 76 und Bergen 148 wurde Sagard immer populärer. Doch durch den Freibäderboom zur Mitte des 19. Jahrhunderts und die Errichtung des Badehauses in Lauterbach 35 stagnierte das Wachstum des Ortes allmählich.

Eines der ältesten Gotteshäuser auf Rügen ist die St.-Michael-Kirche in Sagard: Das einschiffige Gotteshaus wurde anno 1210 im romanischen Stil errichtet. In den Jahren zwischen 1400 und 1500 veränderte man die Kirche erheblich: Der ursprüngliche Chorbau wurde abgerissen und ein neuer gebaut. Hinzu kamen eine Südkapelle, eine Sakristei, ein Nordschiff, ein Kirchturm und zudem wurde das Hauptschiff mit einem gotischen Gewölbe versehen. Einige der Einrichtungsgegenstände wurden im Laufe der Jahrhunderte in den Bau der Kirche integriert. Eine Besonderheit ist die Orgel der Kirche, denn sie ist die zweitälteste Barockorgel der Insel und wurde anno 1796 von dem Baumeister Christian Kindten konstruiert.

Fahrradausflug zum Hügelgrab Dobberworth

Südlich von Sagard 88 befindet sich das über 3.500 Jahre altes Hügelgrab Dobberworth. Mit einem Umfang von 150 Metern und einer Höhe von zwölf Metern gehört es zu den größten bekannten Hügelgräbern. Natürlich gibt es auch zu diesem bronzezeitlichen Bestattungsort eine Legende: Eine von der Halbinsel Jasmund 84 stammende Riesin wollte die Frau des Fürsten von Rügen werden. Der Edelmann lehnte diese Vermählung ab und die in ihrem Stolz verletzte Frau wollte die Landenge zwischen dem Kleinen und Großen Jasmunder Bodden auffüllen, um den Jasmund 84 von Rügen zu trennen. Auf dem Weg zur Landenge riss die Schürze, in welcher die Riesin ihre Steine trug, die Felsen fielen heraus und der Dobberworth entstand.

Durch die Restaurierung der alten Gebäude und die Errichtung von Hotels sowie anderen Ferieneinrichtungen wandelte sich das Bild des Ortes zum Positiven: In und um Sagard 88 wurde Platz für Freizeitaktivitäten wie Angeln, Reiten, Wandern und Radfahren geschaffen.