Lauterbach, Rügen

Das kleine Örtchen Lauterbach liegt nur drei Kilometer von Putbus 23 entfernt. Das Dorf ist ein Teil von Putbus 23 und hat sich im Schatten der Stadt zu einem kleinen Paradies für Segler und Yachtenbesitzer gemausert.

Lauterbach erreichte durch das Badehaus Goor Bekanntheit

Berühmt ist Lauterbach für das Badehaus, welches man am Rande des Strandwaldes Goor findet. Erbaut wurde das säulengeschmückte Badehaus in den Jahren von 1817 bis 1818 im Auftrag von Fürst Wilhelm Malte. Berühmte Persönlichkeiten wie der preußische König Friedrich Wilhelm III. nutzten das umfangreiche Angebot des Badehauses. Neben marmornen Badewannen gab es hier auch Warmbäder in Meerwasser und einen Speisesaal.

Leider wurde das beeindruckende Gebäude zu DDR-Zeiten ziemlich vernachlässigt und lag lange Zeit brach – mittlerweile hat sich jedoch ein Hotel in den historischen Räumlichkeiten niedergelassen, welches seinen Gästen jeglichen Komfort bietet.

Die kleine Insel Vilm erhebt sich unmittelbar vor der Küste des Ortes Lauterbach: Früher gehörte das Eiland zum Eigentum der Familie Putbus 23, spielte aber für deren Besitzungen keine große Rolle.

Die kleine Insel Vilm befindet sich vor der Küste von Lauterbach

Anno 1336 ließen sich Einsiedler auf der Insel nieder, legten ein Gehöft an und bauten eine kleine Kapelle. Lange Zeit diente die Insel als Holzlieferant für die Rüganer, weil die Bäume auf Vilm besonders gut wuchsen. Zur Mitte des 16. Jahrhunderts stellte man den Raubbau an der Landschaft ein und überließ das Eiland dem Willen der Natur: So konnte eine bunte und reichhaltige Flora entstehen, die besondere Faszination auf romantische Maler wie Caspar David Friedrich ausübte.

Um den Artenreichtum auf Vilm zu erhalten, erklärte man die Insel im Jahr 1936 zum Naturschutzgebiet. Während der SED-Regentschaft wurden mehrere Ferienhäusern für die hohen Partei-Funktionäre errichtet. Diese elf Gebäude wurden nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten von der Internationalen Naturschutzakademie übernommen. Seit dem Jahr 1990 ist die Insel Vilm wieder für Besucher geöffnet und man kann das Eiland und die wunderbare Natur in Gruppen von maximal 30 Leuten entdecken und erleben.

Die Ortschaft Vilmnitz liegt zirka zwei Kilometer von Lauterbach 35 entfernt und ist der letzte Ruheort der wohl bedeutendsten Rüganer: In dem zunächst unscheinbaren Dorf befindet sich in der Kirche St. Maria Magdalena die Gruft der Familie Putbus 23. Das spätromanisch-gotische Backsteingotteshaus fand am 17. Mai 1249 erstmals urkundliche Erwähnung und wurde vermutlich auf Anraten von Stoislaw I., dem Bruder des berühmten Slawenfürsten Jaromar I., erbaut.

Das Langhaus der Kirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet und im 15. Jahrhundert um den Turm erweitert. Der Ostchor der St. Maria Magdalena Kirche gehört zu den ältesten Teilen des Sakralbaus - er stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der Hochaltar des Hauses wurde anno 1603 von Philipp von Putbus 23 gestiftet und im frühbarocken Stil erbaut. Der farbige Sandstein zeigt unter anderem eine Kreuzigungsszene, das Wappen der Familie Putbus 23 sowie das Abendmahl.

An den Seitenwänden des Kirchenchors der St. Maria Magdalena sind zudem Gedenktafeln für die Mitglieder der Fürstenfamilie angebracht. Die herrliche Barockkanzel stammt aus dem Jahr 1709. Die Orgel hingegen ist neueren Datums: Der Baumeister Daniel Mehmel schuf sie anno 1866.

In der Familiengruft derer von Putbus 23, die schon anno 1351 erstmals erwähnt wurde, liegt auch der berühmte Fürst Malte I. begraben. Die Gruft kann man zwar nicht betreten, aber durch ein Fenster sind die Gräber dennoch gut einsehbar.